Riverscapes.Campus

Entwurf
 
Neben seiner mythologischen Bedeutung brachte die Nähe zum Wasser immer schon Vorteile: Verteidigungsanlage, Wasserversorgung und Fischfang als Lebensgrundlage, Wasserkraft als Energiequelle und lange waren Flüsse auch wichtige Verkehrsadern und Müllabfuhr zugleich.
Spätestens seit Industrialisierung und Großstadtbildung im 19. Jahrhundert wurden Flüsse zunehmend technisch eingegrenzt und ihre Läufe reguliert. Flüsse wurden zu Objekten mit Nutzwert, bildeten die „Rückseite“ der Stadt mit industriellen Nutzungen an den Ufern.
Dank umfassendem strukturellen Wandel und verbesserter Wasserqualität ist in den letzten Jahren allgemein ein Umdenken gegenüber Flusslagen erfolgt: Die Revitalisierung zu attraktiven Wohn- und Arbeitsstandorten mit hoher Freiraumqualität ist zu einem anhaltenden Trend in vielen Städten weltweit geworden.
Die Umgestaltung von Flussufern in lebendige und tragfähige Stadtlandschaften kann jedoch nur gelingen, wenn konkurrierende Nutzungsansprüche mit ökologischen Anforderungen aber auch Aspekten des Hochwasserschutzes auf häufig sehr beengtem Raum in Einklang gebracht werden können.
 
Anhand des im Campusbereich der TU Braunschweig verlaufenden Uferabschnittes der Oker wurden Konzepte zur gestalterischen und ökologischen Qualifizierung mit Ausformulierung von Zugängen und Sichtbezügen zum Wasser entwickelt. Es wurde versucht, aufzuzeigen, welche freiraumplanerischen Lösungen insbesondere für einen Campus am Wasser denkbar sind und wie gestalterisch mit ökologischen Ansprüchen und Hochwasserschutz umgegangen werden kann, um den heutigen Rückseitencharakter des Zentralcampus der TU Braunschweig zur Oker zu einem attraktiven Freiraum am Wasser entwickelt werden.
 
Kooperation: Institut für Wasserbau, Prof. Dittrich