Quick ’n Easy – Reallabor Campus der Zukunft
“Wir müssen Denkweisen erarbeiten, die auch Zusammenhänge von Menschen mit Nichtmenschen, also Pflanzen, Tieren, Böden, berücksichtigen“, sagt Teresa Galí-Izard, Professorin für Landschaftsarchitektur an der ETH Zürich.
Ein Campus ist mehr als die Summe seiner Bauten. Der öffentliche Zwischenraum ist für das Campusleben essenziel. Er übernimmt nicht nur die Rolle des sozialen Austausches und der Erholung, sondern trägt durch seine Biomasse zur Klimaresilienz eines Standortes bei. Das sollte er zumindest. Denn während die visionären Bauten der TU Braunschweig im Spotlight der Architekturdiskurse stehen, fristen die Freiflächen ein trostloses Schattendasein: Uns begegnen großräumig versiegelte Flächen, kahle Fassaden sowie totgepflegtes Abstandsgrün ohne jegliche Aufenthaltsqualitäten für die vielen Menschen und eben Nichtmenschen, die tagtäglich in der Uni verkehren. Es fehlt an Visionen für einen lebenswerten, zeitgemäßen Campus.
Die ClimateCrisisClock tickt und deshalb suchen wir im Stegreif „Quick ’n Easy – Reallabor Campus der Zukunft“ nach Ideen, die schnell und ohne erhöhten technischen Aufwand Bestandsituationen klimagerecht transformieren und so der Kick Off für eine dauerhafte Umplanung sein können. Damit die gesamte Campus Community teilhaben kann, sollen die Maßnahmen niedrigschwellig, partizipativ und inklusiv umgesetzt werden können – Events wie gemeinsame Pflanz- oder Entsiegelungsaktionen sind vorstellbar. Vertikale Begrünungen, Baumpflanzungen, Entsiegelungen, Anlegen von Totholzhügeln, Kiesstreifen und Wildblumenwiesen können zusammen mit einem zeitgemäßen Pflegemanagement die biologische Vielfalt und die Ökosystemleistungen erhöhen. Die Aufenthaltsqualität eines Ortes kann durch Mobiliar und schattenspendende oder regenschützende Elemente gestärkt werden. Die vorgeschlagene Gestaltung soll als gegenwärtiges Realexperiment den Campus der Vergangenheit für die Stadt der Zukunft vorbereiten.