Mapuche Valdivia

Workshop
 
Die Mapuche sind ein indigenes Volk Südamerikas, deren angestammtes Gebiet sich auf die Staaten Chile und Argentinien erstreckt. Viele Mapuche waren während des 20. Jahrhunderts gezwungen in die Städte abzuwandern. Grund dafür war die vom chilenischen Staat, vor allem während der Diktatur Augusto Pinochets, durchgesetzte Enteignung ihres Landes. Andere schwere Repressalien wie die Abschaffung des Gemeineigentums folgten und bedeuteten faktisch die Enteignung der Mapuche-Gemeinschaften. Zudem wurde der Río Bío Bío gestaut, was weite Landstriche des Mapuche-Landes unter Wasser setzte.
 
Seit Jahren ist das Verhältnis zwischen Mapuche, die den Großteil der indigenen Bewegung in Chile ausmachen, und dem chilenischen Staat durch Landrechtskonflikte getrübt. Mittlerweile gab es in gewissem Umfang Landrückgaben, aber auch neue Konflikte und umstrittene Gerichtsurteile gegen militante Mapuche-Angehörige.
 
An der Facultad de Arquitectura y Artes, la Universidad Austral de Chile in Valdivia sind viele der Studierenden Mapuche.
In einem kompakten Vor-Ort-Workshop untersuchten rund 60 Studierende des 4. und 5. Studienjahres die unterschiedlichen Lebensumstände der auf dem Land und in der Stadt wohnenden Mapuche. Ersten intuitiven Collagen folgten diagrammatische Darstellungen, in denen typische Raumprogramme, Nutzungen und Rituale aufgezeigt wurden. Darauf aufbauend wurden skizzenhaft Konzepte entwickelt, die dazu beitragen sollten das Leben der Mapuche zu verbessern. Die Ergebnisse wurden mit Vertretern der Mapuche-Vereinigungen diskutiert, die lobend die Premiere dieser Inhalte an einer südchilenischen Universität herausstellten.
 
In Kooperation mit Christine Edmaier, Präsidentin der Berliner Architektenkammer