Habitat Wasser

Seminar
 
Die Pflanzen- und Tierwelt mitteleuropäischer Städte hat lange Zeit wenig Beachtung gefunden, Natur wurde außerhalb der Städte gesucht, auf dem Land, im Wald, in den Bergen oder in weit entfernten Weltregionen. Aktuell setzt aber ein Umdenken ein. Längst liegen die Artenzahlen vieler Tier- und Pflanzengruppen in Siedlungen und Städten weit über denen der intensiv genutzten Landwirtschaftsflächen.
 
Auf jede*n der dreieinhalb Millionen Berliner*innen kommt mindestens ein Vogelpaar. So ist, wenn die Jungen flügge sind, mit einer Größenordnung von zehn Millionen Vögeln im Berliner Stadtgebiet zu rechnen. Zehn Millionen! So eine Anzahl auf nur 880 km² Fläche gibt es sonst nur auf den Vogelinseln vor Peru. In Berlin findet man 140 Brutvogelarten, dies sind 2/3 aller europäischen Vogelarten, die zwischen Nord- und Ostsee und den Alpen vorkommen. Dieser Artenreichtum übertrifft so gut wie alle deutschen Naturschutzgebiete.
Insgesamt ist dennoch ein Schwund der Artenvielfalt zu beobachten, da die starken Rückgänge und Verluste von Tier- und Pflanzenarten auf den 55% intensiv genutzten Agrarflächen und den 20% einförmigen, strukturarmen Forsten bei weitem nicht ausgeglichen werden können.
 
Aber trotz einiger Erfolge bei der Besiedelung urbaner Räume gibt es auch Probleme für bestimmte Arten: Infolge zunehmender Dachgeschoßausbauten und energetischer Sanierungen der Gebäudehülle verschwinden zunehmend Nischen- und Spaltenquartiere für Vögel und Fledermäuse an den Gebäuden.
Im Seminar wurden Anforderungen und Erfordernisse für Besiedlung durch Wildtiere geeignete bauliche Strukturen analysiert und Lösungsdetails entwickelt.