BA | URBAN ACTIVATORS

Urban-Activators sind Aktionsorte im stadträumlichen Gefüge. Implementiert oder exponiert im öffentlichen Raum initiieren sie neue Impulse für Nutzungen und werten die Aufenthaltsqualitäten auf. Sie setzen oder besetzen. Zeitgleich sind sie Reaktoren, Kommunikatoren sowie Moderatoren für Geschichte und Gegenwart.
 
Der Weg zwischen dem Luisenstädtischen Kanal in Berlin-Kreuzberg und dem Berliner Ostbahnhof ist ein Ort von großer historischer Aussagekraft und von zugleich hoher symbolischer Bedeutung im Kontext der Berliner Mauer. 1961 komplett verfüllt und planiert entstand zwischen der Spree und der Waldemarstraße ein Abschnitt des Todesstreifens der Berliner Mauer. Mit der teilweisen Aushebung des Engelbeckens als Suchgraben Anfang der 1990er Jahre beginnt man indirekt mit der Rekonstruktion des Luisenstädtischen Kanals.Die Geschichte dieser urbanen Narbe spiegelt exemplarisch die Auswirkungen des Mauerbaus wieder: die Zerstörung von Stadtraum und Lebenswegen, die Trennung von Gemeinden, Familien und Freunden.
 
Kreuzberg ist seit 300 Jahren ein Einwanderungsstadtteil. Zu Zeiten der Berliner Mauer führte es durch seine Randlage ein wirtschaftliches Nischendasein. Mit der deutschen Wiedervereinigung ist es ins Zentrum Berlins gerückt: Heute gilt Kreuzberg als ein aufstrebender und unter Touristen angesagter Stadtteil Berlins.
 
Die Urban-Activators gehen folgenden Fragen nach: Was lässt sich in den Stadtraum um dieses Gebiet implementieren, um neue Impulse und das Bewahren von geschichtsträchtigen Orten zu sichern? Wie kann Geschichte wieder sichtbar gemacht werden? Welche Nutzungen vertragen die jeweiligen Orte zwischen Luisenstadt und Ostbahnhof? Was ist das übergreifende Narrativ des Ortes? Wie werden Nutzungen gesteuert und die Besucher gelenkt? Was steigert die Qualitäten von öffentlichem Raum, ohne diesen zu verdrängen? Aufgabe ist die Entwicklung eines übergeordneten städtebaulich-freiraumplanerischen Konzepts für die Verbindung zwischen Friedrichshain und Kreuzberg. Darauf aufbauend sind Aktionsorte festzulegen und deren Spezifika bzgl. Programm, Charakter und Reaktion auf den Ort zu begründen. Sowohl Typologie als auch Morphologie sind konzeptabhängig frei zu wählen. Vom konzentrierten klassischen Informationspavillon bis hin zu einer großflächigen interaktiven Open-Air-Ausstellung ist vieles denkbar.
 
Ausgabe der Aufgabe und Exkursion nach Berlin: 25.April 2019
Betreuung: Prof. Gabriele G. Kiefer, Dipl.Ing Diana Bičo und Dipl.Ing Anika Neubauer
Koreferenz: Prof. Folke Köbberling