Die freie Masterthesis „Seestadt Bremerhaven“ von Anne Kettenburg entwirft ein Szenarium der Stadtentwicklung das zugleich anti-utopisch und utopisch ist. Anti-utopisch ist es, weil der Ausblick in die Zukunft zwar technologischen Fortschritt in Aussicht stellt, jedoch nicht in dem Maße, dass durch ihn eine bessere Beherrschung der anthropogenen Naturkatastrophen erreicht worden wäre.
Das Leben in Bremerhaven im Jahre 2243 entwirft die Kandidatin nicht als befriedet und sorglos, sondern um ein vielfaches entbehrungsreicher als im heutigen Mitteleuropa. Das Szenarium ist aber auch utopisch, weil hier Experimentierfreude mit den Lebensgrundlagen und Improvisation mit der baulichen Umwelt – also gerade Diversität und nicht Homogenität – zur Grundlage einer „Behaustheit“ in der Gemeinschaft imaginiert wird.